Weg nach Avalon

Für Sandra

Wir haben uns auf den Weg gemacht.

Wir achteten nicht der Zeit.

durch Regen und Nebel und Winternacht,

unbeirrt und zu allem bereit.

Wir haben dem Rufen der Sterne gelauscht

und dem Raunen das Laubs im Geäst,

und weit in der Ferne hat ein Wind gerauscht,

der uns weiterziehen lässt.

Lang, lange schon

auf dem Weg nach Avalon.

Lang, lange schon

auf dem Weg ...

Ich habe dir meine Wunden gezeigt.

Du hast deinen Kummer erzählt.

Die Zeit, wo man redet, die Zeit, wo man schweigt

hat jeder von uns selbst gewählt.

Wir haben gemeinsam den Bogen gespannt

- die Feinde war'n niemals weit! -

und haben uns immer besser gekannt

über die Jahre der Zeit.

Lang, lange schon ...

Wir wissen nicht, wer wir gestern war'n,

und vom Heute bleibt morgen nicht viel.

Ein Spiegel - ein Anker - ein Faden von Garn -

wir haben noch immer kein Ziel.

Wir haben noch niemals die Sonne geschaut

und in tiefste Schlünde hinab.

Unsre Schritte verhallen mit schwindendem Laut

wie die Namen, die man uns gab.

Lang, lange schon ...

Wir werden einmal verschwunden sein

wie Schemen, zerronnen und mild.

Wir gehen den Weg in ein Nirgends hinein,

einen Traum und ein Lied und ein Bild.

Wir brauchen einmal selbst die Suche nicht mehr,

wir brauchen nichts, was uns hält.

Dann dämmert das Frühlicht zum Niemalsmehr,

das Ziel - und das Ende der Welt.

Lang, lange schon

auf dem Weg nach Avalon.

Lang, lange schon

auf dem Weg

nach Avalon.

Crystal 2003

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